Prof. Dr. Hans-Ulrich Wittchen ist Direktor des Instituts für Klinische Psychologie und Psychotherapie mit angeschlossener Institutsambulanz und Tagesklinik (IAP-TUD) sowie Leiter des "Center of Clinical Epidemiology and Longitudinal Studies" (CELOS) der Technischen Universität Dresden.
Geboren wurde er 1951 in Bad Salzuflen und studierte Medizin und Psychologie an der Universität Wien. 1975 erfolgte die Promotion zum Dr. phil. und 1984 die Habilitation an der LMU (München).
Er ist Projektleiter, Sprecher und Co-Investigator einer Vielzahl nationaler und internationaler epidemiologischer Studien. Seine Forschungen und Publikationen umfassen sowohl klinische wie auch epidemiologische Studien mit einem Schwerpunkt auf prospektiv-longitudinalen, ätiologisch-pathogenetischen Arbeiten bei Angst-, depressiven und Suchterkrankungen sowie somatischen Störungen mit dem Ziel verbesserter ätiologischer und pathogenetischer Modelle und entsprechender innovativer Therapie und Versorgungskonzepte.
Schlüsselpublikationen und -projekte waren u.a. die Arbeiten zur „Psychotherapie in Deutschland" (1980), die „Münchner Follow-up Studie" (1980-1988) sowie die „Early Developmental Stages of Psychopathology- (EDSP) Studie", die weltweit größte prospektiv-longitudinale familiengenetische und epidemiologische Verlaufsstudie.
In den letzten Jahren waren spezielle Schwerpunkte seiner Arbeit die Untersuchung der Bedeutung von Komorbiditätsmustern in der Entwicklung psychischer Störungen sowie experimentelle und klinische Studien zur Verbesserung klinisch diagnostischer Standards, der Entwicklung neuer Therapieverfahren sowie ihre Übertragung in die Versorgung.
Prof. Wittchen hat mehr als 400 Peer review-Artikel publiziert und ist Autor und Herausgeber einer Reihe von Lehrbüchern und Monographien sowie diagnostischer Instrumente. Er ist Herausgeber und Mitglied des Editorial Boards u.a. von Psychological Medicine, Acta Psychiatrica Scandinavica, Behavioral Psychotherapy, International Journal of Methods in Psychiatric Research, Diagnostika, Verhaltenstherapie sowie aktives Mitglied der Cross-National Group, dem WHO-CIDI Advisory and Editorial Committee, sowie des International Consortium of Psychiatric Epidemiology, des World Mental Health Survey Consortium, sowie der Task Forces für DSM-V und ICD-11. Er ist ferner Sprecher des BMBF Suchtforschungsverbunds ASAT, Direktor am BMBF Psychotherapieforschungsverbund "Panic" sowie Vice President und Mitglied im Council des European College of Neuropsychopharmacology (ECNP).
Wissenschaftliche Stationen
1974-1976 Ludwig Boltzmann Institut für Suchtforschung (Wien)
1976: Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (Mannheim)
1977-1980: Max-Planck-Institut für Psychiatrie (München, Projektleitung: "Psychotherapie in Deutschland")
1980-1989: Leiter der Arbeitsgruppe Evaluations- und klinisch-epidemiologische Forschung am Max-Planck-Institut für Psychiatrie (München, Münchner Follow-up Studie (MFS).
Seit 1984 vielfältige Forschungsaufenthalte als visiting scientist und Professor, u.a. am NIMH in Washington und der Harvard University (Boston)
1989-1990: Consultant der Weltgesundheitsbehörde (WHO, Genf)
1990-2000: Berufung Max- Planck-Institut für Psychiatrie (München) als Leiter der Abteilung für "Klinische Psychologie und Epidemiologie"
Seit 1991 Honorarprofessur LMU München
2000-heute: Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie (Technische Universität Dresden) mit angeschlossener Institutsambulanz und Tagesklinik (IAP-TUD) sowie Leiter des "Center of Clinical Epidemiology and Longitudinal Studies" (CELOS) der Technischen Universität Dresden.