Lern- und Gedächtnispsychologie
Lern- und Gedächtnispsychologie (2. Aufl.)
ISBN
978-3-642-33866-3
Zusammenfassungen

Grundlagen und Vertiefungen der Lern- und Gedächtnispsychologie

Mit begleitender Lernwebsite: kostenlose Lern-Tools für Studierende und Dozentenmaterialien

Die Forschungen zu Lern- und Gedächtnisprozessen sind zentraler Bestandteil der psychologischen Grundlagenforschung und liefern gleichzeitig ein solides Fundament für all ihre Anwendungsgebiete. Dieses kompakte und anspruchsvolle Lehrbuch gibt einen Überblick über „klassische“ Themen wie Reiz-Reaktionsmodelle, Klassifikation von Reizen und Wissenserwerb im Teil „Lernen“ sowie einen Überblick über Mehrspeicher-, Prozess- und Systemmodelle und über Ergebnisse der Hirnforschung zum Behalten und Erinnern im Teil „Gedächtnis“. Darüber hinaus behandelt es Themen, die in anderen Lehrbüchern, wenn überhaupt, nur am Rande vorkommen, so z.B. aktuelle Forschungen und Theorien zur Funktion von Verhaltens-Effekt Beziehungen beim Erwerb zielgerichteten Verhaltens oder zur Bedeutung sensorischer und motorischer Informationen für das episodische Erinnern. Das Lehrbuch ist somit sowohl für Einsteiger als auch für Studierende und Dozenten, die sich vertieft mit der Lern- und Gedächtnispsychologie befassen, geeignet.

Eine Begleit-Website auf www.lehrbuch-psychologie.springernature.com bietet Lern-Tools für Studierende und Materialien für Dozenten.

Errata
Begriff Erklärung
AAM: angeborener auslösender Mechanismus

Angeborene auslösende Mechanismen binden die unmittelbare Ausführung von in Bereitschaft stehenden instinktiven Verhaltensweisen an das Auftreten von sogenannten Schlüsselreizen, die den Erfolg des jeweiligen Verhaltens nach evolutionärer Erfahrung sichern.

ABC Theorie: Antizipative Verhaltenskontrolle

Die ABC Theorie beschreibt mutmaßliche Mechanismen zur Herausbildung von Strukturen einer antizipativen Verhaltenskontrolle (Anticipative Behavioral Control): In einem primären Lernprozess werden Verhaltensweisen mit verlässlich eintretenden Verhaltenseffekten verbunden. In einem sekundären Lernprozess werden Verhaltens-Effekt Verbindungen an das Verhalten verlässlich begleitende situative Bedingungen geknüpft. Es entstehen → Situations-Verhaltens-Effekt Tripel in denen festgehalten wird, welches Verhalten unter welchen Bedingungen zu welchen Konsequenzen führt.

Antizipationsbedürfnis

Das Konzept 'Antizipationsbedürfnis' beinhaltet die Annahme eines elementaren Bedürfnisses nach Vorhersage der Konsequenzen des eigenen Verhaltens. Tiere mit einem solchen Bedürfnis streben danach, Effekte ihres Verhaltens möglichst präzise zu antizipieren, so dass Abweichungen der eintretenden von den vorhergesagten Effekten zu einer Anpassung der Effektantizipationen und/oder des Verhaltens führen. Auf diese Weise lernen die Tiere Konsequenzen ihres Verhaltens immer besser vorherzusagen und damit ihr Verhalten auch immer präziser zur Herstellung bestimmter Konsequenzen einzusetzen.

Appetenzverhalten

Wenn für die Befriedigung eines aktuellen Bedürfnisses instinktives Verhalten in Bereitschaft steht, die aktuelle Situation aber keine Schlüsselreize bietet, um das Verhalten auszuführen, zeigen Tiere Unruhe und erhöhte Aktivität. Biologen sprechen vom Appetenzverhalten, das dem Auffinden einer Situation dient, in der das in Bereitschaft stehende Verhalten zur Ausführung gebracht werden kann.

Arbeitsgedächtnis

Das Arbeitsgedächtnis ist ein System, das zum vorübergehenden Erhalt und zur Manipulation von Informationen dient und hilft, komplexe Aufgaben durchzuführen.

Weitere Begriffe
  • Kapitel 2: Lernen als Bildung von Reiz-Reaktions-Verbindungen (9)
  • Kapitel 3: Lernen als Bildung von Verhaltens-Effekt-Beziehungen (6)
  • Kapitel 4: Erwerb willkürlichen, zielgerichteten Verhaltens beim Menschen (7)
  • Kapitel 5: Das semantische Gedächtnis: Bildung und Repräsentation konzeptuellen Wissens (7)
  • Kapitel 6: Einleitung zum episodischen Gedächtnis (4)
  • Kapitel 7: Mehrspeichermodelle: Unterscheidung von Kurz- und Langzeitgedächtnis (9)
  • Kapitel 8: Prozessmodelle: Das Behalten von Episoden als Funktion von Enkodier- und Abrufprozessen (9)
  • Kapitel 9: Systemmodelle: Sensorische und motorische Prozesse beim episodischen Erinnern (10)
  • Kapitel 10: Episodisches Gedächtnis und Hirnforschung: Systeme als funktional differenzierte Hirnstrukturen (9)
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