Wahrnehmung, Gedächtnis, Sprache, Denken
ISBN
978-3-662-61774-8
Inhalt
I Wahrnehmung und Aufmerksamkeit
- Kapitel 2: Grundlagen der Wahrnehmung
- Kapitel 3: Visuelle Wahrnehmung
- Kapitel 4: Wahrnehmung über andere Sinne
- Kapitel 5: Aufmerksamkeit
II Gedächtnis
III Sprache und Denken
Kapitel 1: Einleitung
- 1.1 Psychologie als Wissenschaft
- 1.2 Logik der Forschung
- 1.3 Das psychologische Experiment
- 1.4 Theoretische Vielfalt
- 1.5 Das Teilgebiet Allgemeine Psychologie
- 1.6 Zum Aufbau des Buches
Lernziele
- Erklären können, was die Psychologie als Wissenschaft ausmacht
- Die Grundzüge eines psychologischen Experimentes kennen
- Die gedanklichen Grundlagen der Allgemeinen Psychologie (Universalismus, Funktionalismus) an einem Beispiel erklären können
- Die Grundlagenfächer der Psychologie kennen
- Verstehen, was eine Theorie und was eine Hypothese ist
- Das Falsifikationsprinzip erklären können
- Erklären können, was unter Theoriewettbewerb zu verstehen ist
Zusammenfassung
- Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten.
- Erleben ist ein subjektiv zugängliches und bewusstseinsmäßiges Geschehnis.
- Die wissenschaftliche Psychologie hat das Ziel, menschliches Erleben und Verhalten zu beschreiben, zu erklären, vorherzusagen und ggf. zu modifizieren.
- Verhalten ist von außen beobachtbares Tun einer Person.
- Theorien sind Sammlungen von Aussagen über das, was der Fall ist.
- Hypothesen sind empirisch prüfbare Sätze.
- Falsifizierbarkeit meint, dass es grundsätzlich möglich sein muss, dass sich eine Annahme empirisch als falsch erweisen kann.
- Das Experiment ist die geeignete Methode, um Kausalbeziehungen aufzudecken.
- Als unabhängige Variable wird die Variable bezeichnet, deren Einfluss wir untersuchen möchten.
- Als abhängige Variable wird die Variable bezeichnet, deren Veränderungen in Abhängigkeit von der unabhängigen Variablen untersucht werden.
- Störvariablen sind Einflüsse auf die abhängige Variable, die unbekannt sind.
- Kontrollvariablen sind Störvariablen, die bekannt sind und erfasst werden.
- Als Randomisierung bezeichnet man die zufällige Zuweisung von Versuchspersonen zu den Stufen der unabhängigen Variablen.
- Die Psychologie ist eine vielfältige Disziplin, sie lebt von der Heterogenität ihrer Perspektiven.
- Die Allgemeine Psychologie untersucht psychische Funktionen, die alle Menschen in gleicher Weise besitzen (Universalismus), wobei es nicht um die Inhalte, sondern um das Wie dieser Prozesse geht (Funktionalismus).
I Wahrnehmung und Aufmerksamkeit
Kapitel 2: Grundlagen der Wahrnehmung
- 2.1 Der Wahrnehmungsvorgang
- 2.1.1 Wahrnehmungstäuschungen
- 2.1.2 Wahrnehmungsambiguitäten
- 2.2 Wahrnehmen, Erkennen und Wissen
- 2.3 Psychophysik
Lernziele
- Erklären können, wie Wahrnehmung grundsätzlich abläuft und welche Prozesse man hier unterscheiden kann
- Erklären können, was Wahrnehmungstäuschungen und Wahrnehmungsambiguitäten sind und an welcher Stelle des Wahrnehmungsprozesses sie entstehen
- Erklären können, wie Wahrnehmen, Erkennen und Wissen zusammenhängen
- Die Bedeutung der Sprache für das Erkennen erklären können
- Wissen, was die Psychophysik untersucht
- Erklären können, was die Absolutschwelle und die Unterschiedsschwelle bedeuten
- Erklären können, welchen Zusammenhang das Stevensche Gesetz beschreibt
Zusammenfassung
- Unsere Sinne reagieren auf Veränderungen in ganz verschiedenen Dimensionen (Wärme, Licht, Schall etc.).
- Beim Wahrnehmungsprozess spielen Bottom-up- und Top-down-Prozesse zusammen.
- Beim Wahrnehmen lassen sich Wahrnehmungstäuschungen und Wahrnehmungsambiguitäten unterscheiden.
- Wahrnehmungstäuschungen bezeichnen Wahrnehmungen von faktisch nicht Vorhandenem.
- Wahrnehmungsambiguitäten entstehen, wenn unterschiedliche Interpretationen möglich sind.
- Wahrnehmung kann als psychische Tätigkeit angesehen werden.
- Erkennen setzt Wissen voraus.
- Beim Prozess des Erkennens kann Sprache eine bedeutende Rolle spielen.
- Die Psychophysik untersucht die Beziehung zwischen physikalischen Reizen und deren subjektivem Erleben.
- Die absolute Reizschwelle ist die Empfindungsstärke, bei der wir einen Reiz gerade noch wahrnehmen können.
- Die Unterschiedsschwelle ist die Reizgröße, die es bedarf, um zwei Reize voneinander unterscheiden zu können.
- Webers Gesetz besagt, dass die Unterschiedsschwelle in einem konstanten Verhältnis zur Größe des Bezugsreizes steht. Es gilt nur für mittlere Reizintensitäten.
- Das Stevensche Gesetz gilt heute als die beste Beschreibung des Zusammenhangs zwischen der Stärke eines physikalischen Reizes und dessen subjektivem Empfinden.
- Es macht auch Vorhersagen für sinnesspezifische Wahrnehmungsunterschiede.
Kapitel 3: Visuelle Wahrnehmung
- 3.1 Das Auge
- 3.2 Raum- und Tiefenwahrnehmung
- 3.2.1 Monokulare Tiefenkriterien
- 3.2.2 Binokulare Tiefenkriterien
- 3.2.3 Bewegungsinformationen
- 3.3 Objektwahrnehmung
- 3.3.1 Gestaltgesetze
- 3.3.2 Wahrnehmungskonstanzen
- 3.3.3 Objektidentifizierung
- 3.3.4 Das Bindungsproblem
Lernziele
- Die Funktionsweise des Auges prinzipiell kennen
- Den Unterschied zwischen distalem und proximalem Reiz kennen
- Erklären können, wie die räumliche und die Tiefenwahrnehmung zustande kommen
- Gestaltgesetze beschreiben können
- Wahrnehmungskonstanzen erklären können
- Grundlegende Problem bei der Objektidentifizierung erläutern können
- Wissen, mit welcher Frage sich das Bindungsproblem beschäftigt
Zusammenfassung
- Der distale Reiz bezeichnet den Reiz in der Umwelt.
- Der proximale Reiz bezeichnet die sinnesspezifische Reizung.
- Im Auge sind die Stäbchen für die Helligkeitswahrnehmung zuständig (skotopisches Sehen).
- Die Zapfen benötigen wir für die Farbwahrnehmung (photopisches Sehen).
- Es gibt drei Zapfentypen: S-, M- und L-Zapfen.
- Der Bereich der höchsten Zapfendichte liegt in der Mitte der Netzhaut (Fovea centralis).
- Der „blinde Fleck“ ist eine Region ohne photosensible Zellen.
- Räumliches Sehen ist eine Interpretationsleistung unseres Gehirns.
- Der räumliche Eindruck entsteht unter Verwendung monokularer und binokularer Tiefenkriterien sowie der Bewegungsparallaxe.
- Monokulare Tiefenkriterien sind z. B. Verdeckungsgrad von Objekten, die Objektgröße, die atmosphärische Perspektive, die Linearperspektive und die Texturgradienten.
- Zu den binokularen Tiefenkriterien zählen die Querdisparation und die Konvergenz sowie die Akkommodation der Augen.
- Gestaltgesetze nennen Kriterien der Objektwahrnehmung.
- Es gibt z. B. das Gesetz der Gleichartigkeit, der Nähe oder der Geschlossenheit.
- Unter Größenkonstanz versteht man die Unabhängigkeit der Größenschätzung von der Größe des retinalen Abbildes.
- Zur Erreichung der Größenkonstanz wird auf Distanzinformationen zurückgegriffen.
- Helligkeits- und Farbkonstanzen ergeben sich durch die Berücksichtigung von Kontextinformationen.
- Bei der Objektwahrnehmung spielt die Merkmalsanalyse eine große Rolle.
- Das Bindungsproblem beschreibt, wie wir viele Objekteinzelmerkmale zu einem einzigen, in sich kohärenten Objekt integrieren.
Kapitel 4: Wahrnehmung über andere Sinne
- 4.1 Hören
- 4.2 Riechen
- 4.3 Schmecken
- 4.4 Fühlen
- 4.4.1 Exterozeption
- 4.4.2 Tiefensensitivität
- 4.5 Multisensuale Wahrnehmung
Lernziele
- Prinzipiell den Vorgang des Hörens, Riechens, Schmeckens und Fühlens erklären können
- Das Zusammenspiel der Sinne exemplarisch beschreiben können
- Die Bedeutung von Wahrnehmungsprozessen für die Praxis kennen und beispielhaft begründen können
Zusammenfassung
- Hören, Sehen und Riechen sind Fernsinne.
- Die Frequenz bestimmt die Tonhöhe.
- Die Amplitude bestimmt die Lautstärke.
- Das Hören ist für die interpersonale Kommunikation und die Lokalisation der Schallquelle wichtig.
- Mit Transduktion wird der Umwandlungsprozess von thermischer, mechanischer, chemischer etc. Information in elektrische Impulse bezeichnet.
- Unser Geruchs- und unser Geschmackssinn übernehmen eine „Torwächterfunktion“ und schützen uns vor ungenießbaren oder giftigen Stoffen.
- Pheromone sind Duftstoffe zur interpersonalen Kommunikation.
- Die Grundgeschmacksqualitäten sind süß, salzig, bitter, sauer und umami.
- Beim Schmecken arbeiten Geruchs- und Geschmackssinn zusammen.
- Geschmacksvorlieben sind häufig das Ergebnis von assoziativen Lernvorgängen.
- Rezeptorzellen zum Fühlen befinden sich auf und im Körper verteilt.
- Exterozeption meint das Fühlen externer Einwirkungen.
- Enterozeption meint das Fühlen innerer Einwirkungen.
- Tiefensensitivität meint die Wahrnehmung von Körperbewegung und Körperlage im Raum.
- Am McGurk-Effekt kann man das Zusammenwirken von Hören und Sehen beobachten.
Kapitel 5: Aufmerksamkeit
- 5.1 Selektive Aufmerksamkeit
- 5.1.1 Die Spotlight-Metapher
- 5.1.2 Aufmerksamkeitssteuerung
- 5.2 Automatische und kontrollierte Prozesse
- 5.3 Aufmerksamkeit und Handlungssteuerung
- 5.4 Der Selektionsprozess
- 5.4.1 Die Filtertheorie der Aufmerksamkeit
- 5.4.2 Die Attenuationstheorie der Aufmerksamkeit
- 5.4.3 Späte Selektion
- 5.4.4 Flexible Selektion
- 5.5 Bewusstsein
Lernziele
- Die Notwendigkeit selektiver Aufmerksamkeit verstehen und erklären können
- Verschiedene Aufmerksamkeitstheorien kennen und bewerten können
- Zwischen automatischen und kontrollierten Aufmerksamkeitsprozessen unterscheiden können
- Die Bedeutung von Aufmerksamkeitsprozessen für die Praxis kennen und beispielhaft begründen können
- Erklären können, was wir unter Bewusstsein verstehen
Zusammenfassung
- Unsere Aufmerksamkeit steuert selektiv, welche Informationen wir beachten und verarbeiten.
- Aufmerksamkeit ist eine begrenzte Ressource.
- Häufig wird die Spotlight-Metapher zur Beschreibung von Aufmerksamkeitsprozessen verwendet.
- Das Phänomen der Unaufmerksamkeitsblindheit zeigt, dass Ereignisse außerhalb unserer Aufmerksamkeit, selten bewusst wahrgenommen werden.
- Aufmerksamkeit kann endogen oder exogen gesteuert werden.
- Automatische Prozesse laufen ohne Aufmerksamkeit ab.
- Kontrollierte Prozesse benötigen Aufmerksamkeit.
- Der Aufmerksamkeit kommt eine zentrale Kontrollfunktion bei der Handlungssteuerung zu.
- Die Filtertheorie der Aufmerksamkeit schlägt eine frühe Selektion anhand von physikalischen Merkmalen vor.
- Der Cocktailparty-Effekt beschreibt das Phänomen, dass man trotz Stimmengewirr und Hintergrundgeräuschen hört, wenn der eigene Name gerufen wird.
- Die Attenuationstheorie schlägt einen Aufmerksamkeitsfilter vor, der nach dem Mehr-oder-weniger-Prinzip funktioniert.
- Die Idee einer späten Selektion geht von einer vollständigen semantischen Analyse der eingehenden Reize aus.
- Der Flanker-Effekt ist das Ergebnis von interferierenden Handlungsbereitschaften.
- Heute gehen wir von einer flexiblen Aufmerksamkeitsselektion aus, die bedarfsgerecht früh oder spät erfolgen kann.
- Mit Bewusstsein bezeichnen wir unser Alltagswacherleben.
- Es gibt unterschiedliche Bewusstseinszustände.
II Gedächtnis
Kapitel 6: Gedächtnis
- 6.1 Gedächtnis als Prozess
- 6.2 Gedächtnissysteme
- 6.2.1 Sensorisches Gedächtnis
- 6.2.2 Kurzzeitgedächtnis
- 6.2.3 Arbeitsgedächtnis
- 6.2.4 Langzeitgedächtnis
- 6.3 Gedächtnisformate
- 6.3.1 Visuelle Speicherung
- 6.3.2 Auditive Speicherung
- 6.3.3 Semantische Speicherung
- 6.3.4 Speicherung in anderen Sinnesformaten
- 6.4 Semantisches Netz und Priming
- 6.5 Lernen und Vergessen
- 6.5.1 Verarbeitungstiefe
- 6.5.2 Kontext
- 6.5.3 Interferenz
- 6.5.4 Vergessen
- 6.6 Merktechniken
Lernziele
- Gedächtnis als Prozess erklären können
- Verschiedene Gedächtnissysteme kennen und unterscheiden können
- Gedächtnisformate kennen
- Erklären können, wie unser Wissen im Gedächtnis organisiert ist
- Das Phänomen des Primings erklären können
- Wichtige Faktoren des Lernens und Vergessens kennen
- Anwendungspraktische Tipps zum besseren Lernen geben können
Zusammenfassung
- Das Gedächtnis ist ein hypothetisches Konstrukt.
- Mit Gedächtnis beschreiben wir die Prozesse der Enkodierung, Speicherung und des Abrufs.
- Es lassen sich verschiedene Gedächtnissysteme unterscheiden: sensorisches Gedächtnis (Ultrakurzzeitgedächtnis), Kurzzeitgedächtnis bzw. Arbeitsgedächtnis und Langzeitgedächtnis.
- Das visuelle sensorische Gedächtnis wird als ikonisches Gedächtnis bezeichnet.
- Das auditive sensorische Gedächtnis wird als echoisches Gedächtnis bezeichnet.
- Mit Gedächtnisspanne wird die Menge an Informationen bezeichnet, die im Kurzzeitgedächtnis behalten werden kann.
- Die Gedächtnisspanne umfasst allgemein 7 plus minus 2 Informationseinheiten („chunks“).
- Der Begriff „Arbeitsgedächtnis“ wird heute für das Kurzzeitgedächtnis präferiert, weil in diesem Speicher nicht nur Informationen aufbewahrt werden, sondern damit auch operiert wird.
- Die phonologische Schleife („phonological loop“) ist für die Aufrechterhaltung verbaler und akustischer Informationen zuständig.
- Der visuell-räumliche Notizblock („visual-spatial sketchpad“) bewahrt visuell-räumliche Informationen auf.
- Mit „zentrale Exekutive“ („central executive“) wird die übergeordnete Kontrollfunktion im Arbeitsgedächtnis bezeichnet.
- Das Langzeitgedächtnis (LZG) umfasst unser Wissen von der Welt.
- Im LZG wird zwischen deklarativem Gedächtnis und nondeklarativem Gedächtnis unterschieden.
- Das deklarative Gedächtnis umfasst verbalisierbares Faktenwissenund unser episodisches sowie autobiografisches Wissen.
- Das nondeklarativen Gedächtnis umfasst prozedurales und assoziatives Wissen.
- Informationen können visuell oder auditiv gespeichert werden.
- Nach dem Embodiment-Ansatz („grounded cognition“) werden alle Sinnesdaten sinnlich abgelegt.
- Unser Wissen ist im Langzeitgedächtnis hierarchisch und in Form von assoziativen Netzwerken strukturiert.
- Mit Priming wird die Voraktivierung von Netzwerkknoten bezeichnet.
- Der Prozess der Aktivationsausbreitung wird zur Erklärung des semantischen Primingeffekts herangezogen.
- Als Primacy Effect wird die Beobachtung beschrieben, dass wir Elemente zu Beginn einer Lerneinheit besonders gut erinnern.
- Als Recency Effect wird die Beobachtung beschrieben, dass wir Elemente am Ende einer Lerneinheit besonders gut erinnern.
- Für die Behaltensleistung wesentlich ist v. a., wie sehr wir den neuen Lernstoff mit dem bereits vorhandenen Wissen verknüpfen (Verarbeitungstiefe).
- Die Erinnerungsqualität hängt auch von der Übereinstimmung zwischen den Anforderungen der Lern- und Abrufphase ab (Transferangemessenheit).
- Mit Enkodierungsspezifität wird der Umstand beschrieben, dass wir beim Lernen stets auch Kontextinformationen mitlernen, die dann später als Abrufhilfe genutzt werden können.
- Retroaktive Interferenz bezeichnet den Effekt, dass neue Informationen das Abrufen alter Informationen behindert.
- Proaktive Interferenz bezeichnet den Effekt, dass alte Informationen das Abrufen neuer Informationen behindert.
- Vergessen kann verschiedene Ursachen haben, etwa Zerfall gespeicherten Wissens oder lediglich die Nichtzugänglichkeit von Wissen beschreiben.
- Mit anterograder Amnesie bezeichnet man die Unfähigkeit, nach einem Schädigungsereignis neues Wissen zu speichern.
- Mit retrograder Amnesie bezeichnet man die Unfähigkeit, an bestehendes Wissen vor einem Schädigungsereignis zu gelangen.
- Mit Quellengedächtnis bezeichnet man das Wissen, wann und woher man ein Wissen erworben hat.
- Wissen über unser Gedächtnis bezeichnet man als Metagedächtnis bzw. Metakognition.
- Mnemotechniken sind Merktechniken zum langfristigen Behalten.
III Sprache und Denken
Kapitel 7: Sprache
- 7.1 Sprachbausteine
- 7.2 Sprachverstehen
- 7.3 Sprachproduktion
- 7.4 Mentales Lexikon
- 7.5 Sprache und Erleben
- 7.6 Phasen des Spracherwerbs
Lernziele
- Die Sprachbausteine kennen und unterscheiden können
- Verstehen, welche Prozesse beim Sprachverstehen ablaufen
- Verstehen, wie die Sprachproduktion erfolgt
- Die Phasen des Spracherwerbs beschreiben können
Zusammenfassung
- Sprache ist die Grundlage für die kulturelle Entwicklung.
- Sprache lässt sich in Bausteine zerlegen.
- In der gesprochenen Sprache lassen sich (bedeutungslose) Phoneme und (bedeutungstragende) Morpheme differenzieren.
- Wörter können als Namen für die durch sie bezeichneten Konzepte (Propositionen) verstanden werden.
- Bei Sätzen lässt sich die Tiefenstruktur (Bedeutung) von der Oberflächenstruktur (Ausformulierung).
- Beim Sprachverstehen müssen gehörte Laute Wörtern aus dem mentalen Lexikon, die auf Propositionen verweisen, zugeordnet werden.
- Bei der Sprachproduktion müssen Propositionen durch Wörter aus dem mentalen Lexikon ausgedrückt und artikuliert werden.
- Beim Sprachverstehen muss das Segmentierungs- und Variabilitätsproblem gelöst werden.
- Das Segmentierungsproblem beschreibt den Umstand, dass Wörter aus einem kontinuierlichen Tonfluss extrahiert werden müssen.
- Das Variabilitätsproblem besteht darin, dass ein und dasselbe Wort ganz unterschiedlich ausgesprochen werden kann.
- Aphasien sind Störungen bei der Sprachproduktion oder dem Sprachverstehen.
- Das mentale Lexikon bezeichnet einen separaten Speicher im Langzeitgedächtnis, in dem unser gesamtes Wortwissen abgelegt ist.
- Die Sapir-Whorf-Hypothese beschreibt die Annahme, dass Sprache und Denken stark miteinander zusammenhängen.
- Der Spracherwerb in der Kindheit verläuft phasenartig.
- Man unterscheidet erstes und zweites Lallstadium, das Einwortstadium und das Zweiwortstadium.
- Implizites Sprachwissen bezeichnet die richtige Performanz ohne explizites Regelwissen.
- Explizites Sprachwissen bezeichnet explizites Regelwissen, das zur Sprach- bzw. Verstehenskorrektur genutzt werden kann.
Kapitel 8: Denken
- 8.1 Begriffsdefinition: Was ist Denken?
- 8.2 Bedeutungshaltiges Denken
- 8.3 Wissensorganisation
- 8.3.1 Ähnlichkeitsbasierte Ansätze
- 8.3.2 Theoriebasierte Ansätze
- 8.4 Bildhaftes Denken
- 8.5 Schlussfolgerndes Denken
- 8.6 Heuristiken
- 8.6.1 Repräsentativitätsheuristik
- 8.6.2 Verfügbarkeitsheuristik
- 8.6.3 Ankerheuristik
- 8.6.4 Heuristiken als adaptive Toolbox
- 8.7 Problemlösen
Lernziele
- Beschreiben und erklären können, was Denken ist
- Verschiedene Arten des Denkens kennen und differenzieren
- Grundlegende Vorstellung der Wissensorganisation kennen
und unterscheiden können - Wissen, was Heuristiken sind und Beispiele dafür angeben
können - Wissen, wie ein Problem definiert ist und welche Schritte beim Problemlösen begangen werden
- Wissen, was kreatives Denken ist und Anwendungsbeispiele dafür geben können
Zusammenfassung
- Denken ist die „Sprache des Geistes“.
- Es gibt bedeutungshaltiges, bildhaftes und motorisches Denken.
- Bedeutungshaltiges Denken basiert auf abstrakten mentalen Repräsentationen.
- Die Zuordnung von Ereignissen zu Konzepten ist nicht eindeutig geklärt.
- Ähnlichkeitsbasierte Ansätze gehen davon aus, dass verschiedene (natürliche) Objekte aufgrund ihrer Ähnlichkeit in einer gedanklichen Kategorie zusammengefasst werden.
- Prototypen- und Exemplaransatz lassen sich unterscheiden.
- Theoriebasierte Ansätze betonen die Bedeutung des Wissens zur kategorialen Einordnung von Ereignissen.
- Schemata sind Wissensbündel, mit denen wir unsere Erfahrungen von der Welt zusammenfassen.
- Skripte sind Schemata für Verhaltensweisen.
- Schlussfolgerndes Denken bezeichnet das Denken nach logischen Gesichtspunkten.
- Eine einfache Form des logischen Schließens ist der Syllogismus.
- Der Modus ponens erlaubt uns, aus gegebenen Prämissen eine gültige Ableitung zu treffen.
- Der Modus tollens erlaubt uns den Schluss, wenn eine Prämisse nicht vorliegt.
- Die Prospect Theory ist eine Theorie zum Zusammenhang von subjektivem und objektivem Nutzen.
- Das Framing ist für die Wahrnehmung von Verlust oder Gewinn von Bedeutung.
- Heuristiken sind komplexitätsreduzierende „mentale Werkzeuge“, die wir z. B. in komplexen Entscheidungssituationen zur Lösung einsetzen.
- Geschlossene Probleme sind Ist-Soll-Diskrepanzen, bei denen der Ist- und der Soll-Zustand definiert sind, der Weg aber vom Ist- zum Soll-Zustand unbekannt ist.
- Bei offenen Problemen sind weder der Ist- noch der Soll-Zustand eindeutig und auch nicht der Weg von dem einen zum anderen definiert.
- Für geschlossene Probleme lassen sich 3 Lösestrategien finden: 1. Unterschiedsreduktion, 2. Mittel-Ziel-Analyse, 3. Rückwärtsanalyse.
- Probleme entstehen auch durch die Betrachtungsperspektive.