Inhaltsübersicht
1 Psychologie und Sozialwissenschaften als empirische Wissenschaften
2 Quantitative Erhebungsmethoden
3 Quantitative Forschungsansätze
4 Quantitative Auswertungsmethoden
5 Qualitative Forschungsansätze
6 Qualitative Erhebungsmethoden
7 Qualitative Analyseverfahren
8 Bewertung qualitativer Forschung
Kapitel 1 – Psychologie und Sozialwissenschaften als empirische Wissenschaften
Bevor die einzelnen quantitativen und qualitativen Methoden der Psychologie und Sozialwissenschaften näher beschrieben werden, bietet dieses erste Kapitel einen Überblick und Einstieg in das Thema. Nach einer kurzen Darstellung von Gegenstand, Selbstverständnis, Charakteristika und Unterscheidungsdimensionen der Forschung in diesen Wissenschaften, werden die fünf Zielrichtungen wissenschaftlicher Tätigkeit in der Psychologie und den Sozialwissenschaften (Beschreiben, Verstehen, Erklären, Vorhersagen, Verändern) erläutert und die Methoden (Forschungsansätze, Erhebungsmethoden, Analysemethoden) in den Forschungsprozess eingeordnet. Anschließend werden mit „Hypothesen“ und „Variablen“ zwei zentrale Begrifflichkeiten geklärt. Das Kapitel schließt mit Überlegungen zu ethischen Aspekten.
I Quantitative Methoden
Kapitel 2 – Quantitative Erhebungsmethoden
Erhebungsmethoden der psychologischen Forschung lassen sich unterteilen in Verfahren des Beobachtens, Zählens und Messens (Abschn. 2.2), Verfahren des Selbstberichts (Abschn. 2.3), psychologische Tests (Abschn. 2.4) sowie biopsychologische bzw. neurowissenschaftliche Messungen (Abschn. 2.5). Diese Verfahren sind nicht völlig distinkt voneinander, sondern weisen Überschneidungen auf. Beispielsweise spielen Überlegungen zur Qualität einer Messung bei Selbstberichtsverfahren, Tests oder biopsychologischen Verfahren eine Rolle. Online-Datenerhebungen (Abschn. 2.6) bieten besondere Möglichkeiten aber auch Risiken, die bei der praktischen Umsetzung zu beachten sind.
Kapitel 3 – Quantitative Forschungsansätze
Als Forschungsansatz wird der prinzipielle Zugang zur wissenschaftlichen Untersuchung eines Themenbereichs bezeichnet. Es geht also um die Frage, mit welchem Gesamtforschungskonzept eine Forschungsfrage angegangen, überprüft und entschieden werden soll. Für ein besseres Verständnis wird zunächst auf die grundlegenden Konzepte von Hypothesenebenen, Rückschluss, Stichprobe und Population eingegangen. Anschließend werden das (Labor-)Experiment und seine Varianten (Feldexperiment, Quasiexperiment, Feldstudie und Erkundungsexperiment) sowie die nicht experimentellen Ansätze Korrelationsstudie, Umfrageforschung, Panelforschung und Metaanalyse beschrieben und hinsichtlich ihrer jeweiligen Stärken und Schwächen reflektiert.
Kapitel 4 – Quantitative Auswertungsmethoden
Die bisherigen Kapitel haben grundlegende Aspekte quantitativer Methoden behandelt, die verschiedenen Verfahren zur Datenerhebung (Kap. 2) sowie die zentralen methodischen Zugänge zur Beantwortung von Forschungsfragen wie das Experiment oder Zusammenhangsstudien (Kap. 3). Der Forschungsprozess endet aber natürlich keineswegs mit der Auswahl einer geeigneten Forschungsmethode und der Datenerhebung, sondern beinhaltet auch die Datenaufbereitung (Abschn. 4.1) und die anschließende Datenanalyse mit deskriptiver Statistik (Abschn. 4.2) und oft auch mit inferenzstatistischen Methoden (Abschn. 4.3).
II Qualitative Methoden
Kapitel 5 – Qualitative Forschungsansätze
In diesem Kapitel werden zunächst einige zentrale Prinzipien qualitativen Forschens erläutert, wie beispielsweise die Offenheit, naturalistische und iterative Vorgehensweise. Weiterhin wird auf die absichtsvolle bzw. bewusste Fallauswahl genauer eingegangen und es werden verschiedene Strategien der bewussten Fallauswahl dargestellt. Anschließend werden die folgenden Forschungsansätze mit ihren Kernannahmen und hinsichtlich ihrer Vorgehensweise beschrieben und anhand von Forschungsbeispielen veranschaulicht: Fallstudie, gegenstandsbezogene Theoriebildung (GTM), Ethnografie, partizipative und emanzipatorische Ansätze, Performative Sozialforschung, narrative Ansätze und Biografieforschung, Phänomenologie sowie das Forschungsprogramm Subjektive Theorien.
Kapitel 6 – Qualitative Erhebungsmethoden
In diesem Kapitel wird zunächst grundsätzlich zwischen der aktiven Generierung von Daten und der Auswahl aus bereits vorhandenem Material (natürlichen Daten) unterschieden. Dann werden die folgenden Datenarten im Hinblick auf ihre Modalität und ihre jeweiligen Merkmale genauer beschrieben: verbale Daten, Dokumente, visuelle sowie digitale Daten. In den folgenden Unterabschnitten stehen qualitative Erhebungsmethoden im Mittelpunkt: Ausführlich eingegangen wird auf verschiedene Formen des Interviews und der Beobachtung. Auch die Gruppendiskussion/Fokusgruppe, das laute Denken, die offene schriftliche Befragung, verschiedene Formen des Spiels, die Elizitation visueller Daten und (ko-)mobile Verfahren werden hinsichtlich ihrer Charakteristika und Anwendungsbereiche dargestellt.
Kapitel 7 – Qualitative Analyseverfahren
In diesem Kapitel werden zunächst verschiedene Transkriptionsverfahren dargestellt. Der Schwerpunkt des Kapitels liegt auf Verfahren zur Auswertung qualitativer Daten. Es werden die folgenden Verfahren im Hinblick auf ihre Grundprinzipien, Varianten und Vorgehensweise erläutert und anhand von Beispielen aus der Forschung veranschaulicht: Objektive Hermeneutik, Dokumentarische Methode, Kodieren, qualitative Inhaltsanalyse, Diskursanalyse, Semiotik und Ikonologie. Auf die Möglichkeiten zur Nutzung von Software zur Analyse qualitativer Daten (CAQDAS) wird ebenfalls eingegangen. Abschließend werden drei Systematisierungsverfahren genauer erläutert: die empirisch begründete Typenbildung sowie die Erstellung von Matrizen (Texttabellen) und Abbildungen.
Kapitel 8 – Bewertung qualitativer Forschung
Das Kapitel geht der Frage nach, an welchen Kriterien sich eigentlich die Güte qualitativer Forschung bemisst. Zunächst wird die Eignung der klassischen Kriterien Objektivität, Reliabilität und Validität zur Bewertung qualitativer Untersuchungen diskutiert und es werden Anpassungen dieser Kriterien an die Erfordernisse qualitativer Forschung vorgestellt (u. a. innere Vergleichbarkeit, Intersubjektivität, Regelgeleitetheit). Anschließend werden ausgewählte alternative Qualitätskriterien der qualitativen Forschung und die damit verbundenen methodischen Herangehensweisen beschrieben, z. B. kommunikative Validierung, Triangulation, Reflexivität der Forschenden, intersubjektive Nachvollziehbarkeit. Im letzten Teil des Kapitels erfolgt ein Überblick über ethische Probleme qualitativer Untersuchungen sowohl bei klassischen Untersuchungsformaten wie auch bei Untersuchungen im digitalen Raum.
III Mixed Methods
Kapitel 9 – Mixed-Methods-Forschung
In diesem Kapitel wird zunächst die Entwicklung von Mixed Methods beschrieben. Anschließend wird eine Definition vorgestellt, und Mixed Methods werden zu verwandten Begriffen wie Quasi-Mixed-Methods, methodenplurale Forschung und Triangulation in Beziehung gesetzt. Es werden die Funktionen von Mixed Methods-Studien diskutiert und es wird beschrieben, für welche Fragestellungen dieser Ansatz relevant ist. Anschließend wird auf Design-Typologien eingegangen und es werden einige Basis-Designs genauer beschrieben (paralleles, Vertiefungs-, Verallgemeinerungs- und das Transfer-Design). Abschließend werden einige zentrale Überlegungen zu Sampling-Strategien, Datenerhebung, Datenauswertung sowie zu Gütekriterien und Meta-Inferenzen in der Mixed Methods-Forschung aufgeführt.