Begriff | Erklärung |
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Theorie | Bezeichnet ein System überprüfbarer, logisch widerspruchsfreier und allgemeingültiger Aussagen (Sedlmeier & Renkewitz, 2013). Theorien haben Erklärungskraft. |
Randomisierung | Bezeichnet die zufällige Zuteilung von Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmern auf die verschiedenen Gruppen in einem Experiment. |
Interne Validität | Bezeichnet das Ausmaß, in dem die Ergebnisse einer Studie kausal interpretiert werden können (Bortz & Döring, 2006). |
Externe Validität | Bezeichnet das Ausmaß, in dem die Ergebnisse einer Studie über die ursprünglichen Studienbedingungen hinaus verallgemeinerbar sind (Bortz & Döring, 2006). |
Open Science | Bezeichnet eine Bewegung, die eine weitgehende Transparenz in Bezug auf Studienplanung, Studiendaten und Studienauswertung zum Ziel hat. |
Präregistrierung | Bezeichnet die Beschreibung einer Studie (meist in einer Datenbank im Internet) inklusive Ziele, Durchführungsplan und Auswertestrategie vor der Durchführung der Studie. |
Affekt (core affect) | Bezeichnet einen immer vorhandenen zugrunde liegenden Gefühlszustand, dessen Intensität variiert und dessen Auslöser wir nicht unbedingt kennen müssen (Russell & Feldman Barrett, 1999). Affekt in diesem Sinne wird wahrgenommen auf den Dimensionen pleasure (unangenehm – angenehm) und activation (deaktiviert – aktiviert). |
Motivation | Bezeichnet die aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzugs auf einen positiv bewerteten Zielzustand (Rheinberg, 2002). |
Selbstkontrolle | Bezeichnet die Fähigkeit zur Abschirmung einer gefassten Absicht gegen konkurrierende Impulse, Bedürfnisse und Wünsche sowie den kognitiven Prozess zur Regulation des Verhaltens in Richtung der bestehenden Absicht. |
Situationsfaktoren | Bezeichnen die zu einem bestimmten Zeitpunkt wahrgenommenen Elemente aus der Außenwelt einer Person (z.B. Zuschauerinnen und Zuschauer). |
Persönliche Merkmale | Bezeichnen Merkmale von Personen, hinsichtlich derer sich verschiedene Personen unterscheiden und die relativ stabil über Zeitpunkte und Situationen hinweg sind (z.B. Intelligenz oder Händigkeit) (Asendorpf & Neyer, 2012). |
Person-Situation Interaktion | Psychologische Personenmerkmale und Situationsfaktoren wirken sich nicht unabhängig voneinander auf Verhalten aus, sondern spezifische Kombinationen von Personenmerkmalen und Situationsfaktoren beeinflussen Verhalten. |
Entwicklung | Bezeichnet körperliche und psychologische Veränderungen, die zeitlich überdauernd sind und mit dem Alter zusammen hängen. |
Lernen | Lernen ist definiert als eine relativ überdauernde erfahrungsbasierte Veränderung des Verhaltenspotenzials. |
Fähigkeit | Bezeichnet ein persönliches Merkmal, das Leistung ermöglicht (wie zum Beispiel Intelligenz). |
Leistung | Bezeichnet in der Psychologie die Ergebnisse von Handlungen, die nach einem Gütemaßstab bewertbar sind (Asendorpf & Neyer, 2012). |
Aufmerksamkeit | Unter dem Begriff Aufmerksamkeit werden kognitive Prozesse zusammen gefasst, die steuern und auswählen, welche Reize vertieft wahrgenommen und weiter verarbeitet werden. Diese Auswahl ist erforderlich aufgrund der begrenzten Kapazität zur bewussten Informationsverarbeitung. |
Experten-Novizen-Paradigma | Sportpsychologische Forschungsmethode, bei der Menschen, die Erfahrung mit einer Aufgabe haben (Expertinnen und Experten) mit Menschen, die keine Erfahrung mit dieser Aufgabe haben (Novizinnen und Novizen) verglichen werden. |
Antizipation | Bezeichnet die Fähigkeit, im Rahmen eines sportlichen Geschehens vorherzusagen, was als nächstes passieren wird. Je schneller eine Sportart, umso wichtiger ist die Antizipation. |
Relative-Age-Effekt | Bezeichnet die Beobachtung, dass in vielen Sportarten in Jugendauswahlmannschaften Jugendliche überrepräsentiert sind, die in den ersten Monaten des Jahres geboren sind. |
Collective Effort Model (CEM) | Das CEM beschreibt die Motivation von Gruppenmitgliedern in Abhängigkeit von drei Faktoren (Karau & Williams, 1993): Erwartung, Instrumentalität und Valenz. |
Druck | Bezeichnet die Anwesenheit situativer Anreize für optimale Leistung (Baumeister & Showers, 1986). |
Gesundheit | Die WHO (World Health Organization) versteht unter Gesundheit einen Zustand vollkommenen ko?rperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit und Gebrechen (1986, 2014). |
Subjektives Wohlbefinden | Bezeichnet die wahrgenommene Qualität des eigenen Lebens (Diener, 1984). Wird beeinflusst durch die Häufigkeit positiver und negativer Gefühlszustände (eher affektive Komponente) sowie die Zufriedenheit mit der eigenen Lebensführung (eher kognitive Komponente). |
Theorien zur Erklärung von Gesundheitsverhaltensänderung | Eine Gruppe von Theorien, die beschreiben und erklären warum bzw. unter welchen Umständen Menschen ihr gesundheitsbezogenes Verhalten ändern. Aus diesen Theorien werden Interventionen mit dem Ziel einer konkreten Änderung des Gesundheitsverhaltens abgeleitet. |
Zwei-Prozess-Modell, oder -Theorie (engl. Dual-process model) | Bezeichnet eine Theorie oder ein Modell, das davon ausgeht, dass eine Kombination aus zwei Prozessen menschliches Verhalten beeinflusst oder hervorruft: Einerseits können Gefühle, Routinen und Automatismen, andererseits überlegtes Nachdenken und Abwägen Verhalten steuern und beeinflussen. |
Sportpsychologisches Training | Bezeichnet einen langfristig angelegten, systematischen Prozess, in dem ein Sportpsychologe oder eine Sportpsychologin sportpsychologische Fertigkeiten vermittelt, die unmittelbaren funktionalen Einfluss auf sportbezogenes Verhalten (meist die sportliche Leistung) nehmen. |
Sportpsychologische Beratung | Bezeichnet eine Form der professionellen Interaktion zwischen einer Sportpsychologin oder einem Sportpsychologen und einer ratsuchenden Person, in deren Verlauf die ratsuchende Person Klarheit über ihre Entwicklungsmöglichkeiten bekommt und Problemlösungskompetenzen erwirbt. Im Gegensatz zum sportpsychologischen Training geht es weniger um den Erwerb konkreter Fertigkeiten, die in einem direkten Bezug zu einer spezifischen sportlichen Leistung stehen. |
Mentales Training | Spezialform des sportpsychologischen Trainings, in der es um die Verbesserung einer konkreten Bewegungsausführung primär mittels der systematischen Vorstellung dieser Bewegungsausführung geht. |
Beratungsanliegen | Ziele oder Fragestellungen, die Sportlerinnen und Sportler nennen wenn sie sportpsychologische Beratung aufsuchen. |
Beratungsanlässe | Zusammenfassung von Beratungsanliegen zu Gruppen mit übergeordneten Themen oder Zielstellungen (z.B. Leistungsoptimierung, Leistungseinschränkung, Leistungsstörung, Karriereende). |
Attribution (oder Ursachenzuschreibung) | Kausale Erklärung für vergangene Erlebnisse (Weiner, 1974): Warum ist etwas passiert? |
Motivationales Klima | Das Zusammenspiel aller motivationsrelevanten Faktoren in einer bestimmten Situation, bzw. die individuelle Wahrnehmung dieses Zusammenspiels. |
Selbstkonzept | Das gesamte Wissen eines Menschen über sich selbst, sozusagen das Bild das ein Mensch von sich selbst hat. |
Automatisierung | In der Sportpsychologie und Bewegungswissenschaft die Ausführung einer Bewegung bei geringer werdender Beteiligung kognitiver Ressourcen. Als Resultat der Automatisierung werden Ressourcen frei für andere Aufgaben, zum Beispiel taktische Überlegungen. |
Rückmeldung | Bezieht sich auf sämtliche Informationen, die einer Person während oder nach dem Handlungsvollzug zur Verfügung stehen. |