Begriff | Erklärung |
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Akkommodation | Nach Piaget die Anpassung der eigenen Handlungs- und Wissensstruktur an die Umweltstruktur, indem entweder ein exisitierendes Schema verändert oder ein neues gebildet wird. |
Arbeitsgedächtnis/Kurzzeitgedächtnis | Der Anteil des Gedächtnisses, welcher Informationen aufbewahrt, während sie im Bewusstsein gehalten werden, z.B. wenn eine Information aus dem Langzeitgedächtnis aufgerufen wird. Hier kann nur eine geringe Menge von Informationen aktiv gehalten werden; wobei die Kapazität mit Hilfe von Lern-strategien optimiert werden kann. |
Attribution | Wenn eine Person für ein Ereignis eine Erklärung sucht, weil kein offensichtlicher Grund dafür vorzuliegen scheint, bezeichnet man diese Erklärung auch als Ursachenzuschreibung. Ursachenzuschreibungen unterscheidet man danach, ob die Ursachen in der eigenen Person oder außerhalb und zeitstabil oder veränderbar sind. Zusätzlich ist zu beachten, ob die (angenommene) Ursache als kontrollierbar oder nicht von der Person wahrgenommen wird. |
Aufmerksamkeit | Die selektiven Funktionen des Menschen. Dies umfasst die Fähigkeit, aus einer Menge von Reizen ganz gezielt solche zu beachten, die für eine Situation oder eine Aufgabe wichtig sind und diese Reize im Arbeitsgedächtnis aktiv zu halten. Die Zeitspanne, in der sie aufrecht erhalten werden kann, und der Umfang der Aspekte, die zeitgleich beachtet werden können, ändern sich im Laufe der Lebensspanne. |
Assimilation | Nach Piaget die Tendenz zur geistigen Anpassung der Umweltstruktur an den jeweiligen Entwicklungsstand der Handlungs- und Denkstrukturen des Individuums. So werden erlernte Schemata (z.B. das Saugen) auf andere Objekte (Bauklötze, Rassel, Wolldecke) angewendet. |
Behaviorismus | Theorien, die Lernen und Verhalten mit Hilfe von Stimulus-Response-Verknüpfungen beschreiben und erklären. Die Theorien des Klassischen Konditionierens und des Operanten Konditionierens sind Beispiele dafür. Zu Vertretern gehören z.B. Skinner, Watson, Pawlow. |
Beobachtung | Als wissenschaftliche Beobachtung bezeichnet man das planvolle Wahrnehmen und Registrieren von Ereignissen und Verhaltensweisen. Die Ergebnisse werden so dokumentiert, dass die Gütekriterien überprüft werden können. |
Beobachtungslernen | Eine Form des Lernens, bei dem ein Beobachter/eine Beobachterin neues Verhalten erlernt, das sie/er bei jemand anderem beobachtet hat. Zur Anleitung ist es erforderlich, dass der Lernende seine Aufmerksamkeit auf das relevante Verhalten richtet, die relevanten Aspekte wahrnimmt, sie im Gedächtnis speichern und abrufen kann, die motorische Reproduktion bewältigt und in der Situation motiviert ist, das Verhalten zu zeigen. |
Elaboration | Ein geistiger Prozess, in dem der Lernende sein vorhandenes Wissen ausbaut und durch Beispiele, Analogien, Situationsmodelle etc. anreichert. |
Experiment | Wissenschaftlicher Versuch, bei dem ein Experimentleiter das zu untersuchende Verhalten oder Geschehen unter kontrollierten Bedingungen absichtlich herbeiführt und systematisch erfasst. Im klassischen Experiment wird einer Experimentalgruppe, bei der der Versuchsleiter eine Manipulation an der experimentellen Bedingung (unabhängige Variable, UV) vorgenommen hat, eine Kontrollgruppe gegenübergestellt, bei der in der Regel keine Maßnahme angewendet wird. Bei beiden Gruppen wird dasselbe Merkmal gemessen (abhängige Variable, AV), um die Ausprägungen dieser Variablen in den beiden Gruppen zu vergleichen. |
Feldexperiment | Folgt derselben Logik wie das Labor-Experiment. Es findet jedoch in der natürlichen Umgebung statt, so dass der Experimentleiter damit rechnen muss, dass nicht alle Variablen so streng kontrollierbar sind, wie dies im Labor möglich ist. |
Feldstudie | Findet in natürlicher Umgebung statt, z.B. in Schulen, in bestehenden Gruppen, in Vereinen oder auf der Straße. Diese Art von Erforschung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Untersucher keine Möglichkeit hat, die Geschehnisse in der Untersuchung willkürlich herzustellen, sondern vielmehr so „nehmen muss, wie er sie vorfindet. |
Gütekriterien | Bei psychologischen Messungen ist es, wie bei jeder anderen Messung auch, erforderlich, einen Nachweis dafür zu erbringen, dass die Erhebung, Auswertung und Interpretation der Daten durch Beobachtung oder Testung bestimmten Messgütekriterien standhalten kann. Als Hauptkriterien gelten die Objektivität, Reliabilität und Validität einer Messung. |
Hypothetisches Konstrukt | Persönlichkeitsmerkmale und innere Prozesse (Gedanken, Absichten, Aufmerksamkeit) lassen sich nicht direkt beobachten. Vielmehr muss aufgrund von Verhaltensbeobachtungen (z.B. Lächeln) auf das hypothetische Konstrukt (z.B. Opti-mismus) geschlossen werden. Es handelt sich dabei um auf theoretischen Annahmen beruhende Konstruktionen. |
Informationsverarbeitungstheorie | Im Zentrum dieser Theorie stehen die Prozesse zur Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung der Informationen. Dabei werden die folgenden Aspekte in den Blick genommen: Die Aufmerksamkeitssteuerung, kognitive und metakognitive Strategien sowie das Vorwissen. |
Intelligenz | Nach Wechsler „die zusammengesetzte oder globale Fähigkeit des Individuums, zweckvoll zu handeln, vernünftig zu denken und sich mit seiner Umgebung wirkungsvoll auseinanderzuset-zen“. Zur Erfassung werden entsprechende Tests eingesetzt, die auf der Basis sehr unterschiedlicher Modelle entwickelt worden sind. |
Kognitive Strategien/Lernstrategien | Ein oder mehrere geistige Prozesse, die zur Unterstützung eines Lernprozesses eingesetzt werden, z.B. Reduktion der Inhalte auf wichtige Aussagen oder Zusammenfassungen und Kategorisieren von Lerninhalten. Es werden im Wesentlichen drei Kategorien unterschieden: Wiederholungs-, Organisations- und Elaborationsstrategien. |
Konstruktivismus | Eine theoretische Perspektive, die davon ausgeht, dass menschliches Wissen und Erkenntnis durch die Auseinandersetzung einer Person mit ihrer Umwelt aktiv konstruiert werden. |
Korrelation | Bezeichnet ganz allgemein das gemeinsame Auftreten von zwei Merkmalen oder Ereignissen z.B. Prüfungsangst und Testleistung. Der Korrelationskoeffizient ist ein statistisches Maß für die Enge und die Richtung dieses Zusammenhangs (nehmen beide Merkmale jeweils gemeinsam zu oder ab bzw. nimmt eines ab, während das andere zunimmt?). |
Meta-Analyse | Fasst man eine systematische Zusammenfassung und Auswertung von sog. Primärstudien, z.B. von experimentellen Studien, die mit denselben Konstrukten gearbeitet haben. Arbeitet einen Überblick über die Befundlage einschließlich der nachgewiesenen Effektgrößen heraus. |
Metakognitive Strategien | Das Wissen über das eigene Wissen und das Wissen über die Wirkungsweise und die Effektivität der eigenen kognitiven Prozesse woei Strategien, die eingesetzt werden, um diese Prozesse zu regulieren, um Lernen und Gedächtnisleistung zu maximieren. Dazu gehören Fertigkeiten der Planung, Überwachung und Steuerung der eigenen Lernprozesse, z.B. Setzen und Anpassen von Zielen, Nutzen von Hilfsmitteln, Zeiteinteilung, Überprüfung u.ä. |
Mittelwert | Der Mittelwert einer Messwertreihe, berechnet als das arithmetische Mittel ist der gebräuchlichste Wert, um die zentrale Tendenz einer Verteilung zu beschreiben. Repräsentiert die Ausprägung eines Merkmals in einer Gruppe am besten. Die Information ist jedoch nur zusammen mit der Streuung (SD) sinnvoll zu interpretieren. |
Motivation | Dieses hypothetische Konstrukt bezeichnet die Ausrichtung des Verhaltens auf einen bestimmten, positiv bewerteten Zielzustand. Wird in einer Situation aktiviert, wenn in dieser bei einer Person situativ ein Motiv (z.B. das Ziel, eine Kompetenz zu erwerben) aktiviert wird (z.B. durch Aufgaben, die zum Erreichen des Zielzustandes geeignet sind) und die Person auch glaubt, durch ihre eigene Anstrengung und mit dem Einsatz ihrer eigenen Fähigkei-ten diesem Ziel näher zu kommen (Selbstwirksamkeit). |
Normen | Zur Beurteilung von Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten werden drei Maßstäbe unterschieden, die auf unterschiedliche Normen Bezug nehmen. Unter der sozialen werden Verhaltung oder Leistung mit den entsprechenden Ausprägungen in der jeweiligen Bezugsgruppe verglichen (z.B. Schulklasse); bei der individuellen wird die eigene, bisherige Leistung oder das eigene Verhalten als Vergleich herangezogen; bei der sachlichen wird ein inhaltliches Kriterium zur Beurteilung herangezogen. |
Normierung | Damit mehrere Messreihen oder Testergebnisse miteinander verglichen werden können, muss ein einheitlicher Maßstab verwendet werden. Die Festlegung eines einheitlichen Maßstabs zur Einordnung individueller Messergebnisse nennt man Normierung. Bei der Herstellung dieses Bezugssystems wird vorausgesetzt, dass das untersuchte Merkmal normalverteilt ist. Häufig werden die charakteristischen Punkte einer Normalverteilung als Bezugspunkte zur Konstruktion eines Maßsystems verwendet. Dies ist z.B. bei der Intelligenzskala der Fall, bei der man den Mittelwert auf 100 und die Standardabweichung auf 15 festgelegt hat. |
Organisationsstrategien | Unter dieser Bezeichnung werden Vorgehensweisen beim Lernen zusammengefasst, die sich auf das eigenständige Herausarbeiten zentraler Gedanken eines Textes beziehen, bei denen Lernende Fakten und Zusammenhänge ordnen und umordnen oder in bildlichen Verfahren (mind-map, Graphen, Diagramme) zusammenfassen und miteinander in Beziehung setzen. |
Reliabilität | Wird als gegeben angenommen, wenn nachzuweisen ist, dass bei wiederholter Messung desselben Merkmals bei gleichbleibender Merkmalsausprägung dasselbe oder ein ausreichend ähnliches Ergebnis erzielt wird. |
Standardabweichung/Streuung | Gibt an, wie weit die einzelnen Messwerte in einer Messreihe um den Mittelwert herum streuen. (Beispiel: Schüler A erzielt in fünf Klassenarbeiten die Noten 3,3,3,3,3, Schüler B die Noten 1,2,3,4,5. In beiden Fällen wäre der Mittelwert 3. Die Leistungen der beiden Schüler sind dennoch nicht vergleichbar: Bei Schüler A ist SD = 0 bei Schüler B ist SD = 2.) |
Validität | Tritt bei einer Messung auf, wenn das Messinstrument nachweislich das Konstrukt misst, das gemessen werden soll und nicht irgendein anderes, nicht beabsichtigtes Merkmal erfasst wird. |
Verstärkung | Führt in der Theorie des Operanten Konditionierens dazu, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine Verhaltensweise häufiger auftritt, erhöht wird. Von positiver Verstärkung spricht man, wenn dies erreicht wird, indem (möglichst direkt) nach dem Auftreten des Verhaltens eine positive Konsequenz erfolgt. Negative Verstärkung liegt vor, wenn als Folge auf das Verhalten eine unangenehme Situation beendet wird. |
Wiederholungsstrategien | Unter dieser Bezeichnung werden Vorgehensweisen beim Lernen zusammengefasst, die darauf beruhen, dass Lernstoff wiederholt wird. Dazu zählt das Aufsagen und Memorieren von Listen, Formeln, Bezeichnungen, ebenso wie das Herausschreiben und Unterstreichen von Textpassagen. Allen Vorgehensweisen ist gemeinsam, dass die ursprüngliche Information wenig eigenständig bearbeitet oder umgeformt (transformiert) wird. |